Gesamtübung der Feuerwehr Steinfurt

Am Samstag führten die Feuerwehrkräfte der beiden Löschzüge Burgsteinfurt und Borghorst zum zweiten Mal in diesem Jahr eine umfangreiche Gesamtübung am Kreishaus durch. Ziel der Übung war es, den Ernstfall einer Explosion mit anschließendem Gebäudebrand im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Veterinäramtes des Kreises Steinfurt zu simulieren.

Das Szenario sah eine Explosion im Heizungsraum vor, die zu einem Kellerbrand führte und das gesamte Gebäude durch offenen Rauch stark gefährdete. 16 Personen galten als vermisst, die sich teils in den Büroräumen, teils in Aufzügen oder an den Fenstern befanden. Mit einem koordinierten und professionellen Einsatz trainierten die Einsatzkräfte die komplexe Rettungs- und Löscharbeit unter realitätsnahen Bedingungen.

Im Verlauf der Übung wurden fünf Einsatzabschnitte (EA) gebildet, um die Herausforderungen des Szenarios strukturiert anzugehen. EA 1 kümmerte sich um die Menschenrettung im Keller, wo durch die Explosion mehrere Techniker vermisst wurden. EA 2 war für die Rettung der Personen an der Vorderseite des Gebäudes verantwortlich, die mithilfe der Drehleiter und einer vierteiligen Steckleiter aus den oberen Etagen evakuiert wurden. Parallel dazu sorgte EA 3 für die Wasserversorgung, um die Brandbekämpfung in den betroffenen Gebäudeteilen sicherzustellen und die Trupps vor Ort zu unterstützen.

EA 4 übernahm die Menschenrettung an der Rückseite des Gebäudes, wo ebenfalls mehrere Personen durch Rauch eingeschlossen und gefährdet wurden. EA 5 befasste sich mit der medizinischen Rettung, wobei der Rettungsdienst nach dem Kreiskonzept „ManV 20“ arbeitete, das auf einen Massenanfall von bis zu zwanzig Verletzten ausgelegt ist. Der Löschzug Burgsteinfurt führte den Erstangriff durch, während nachrückende Kräfte, wie der Löschzug Borghorst, nach Bedarf aus dem Bereitstellungsraum abgerufen wurden, um die Kapazitäten vor Ort zu verstärken.

Zur Unterstützung der Einsatzleitung und für zusätzliche Atemschutztrupps wurde fiktiv über die Leitstelle der Abrollbehälter (AB) Atemschutz sowie der Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) nachalarmiert. Die Kommunikation zwischen allen Einsatzkräften verlief reibungslos, da sie sich strikt nach dem Funkkonzept des Kreises Steinfurt richtete. Regelmäßige Lagebesprechungen zwischen der Einsatzleitung und den Abschnittsleitern sorgten dafür, dass alle Kräfte auf dem neuesten Stand blieben und ihre Maßnahmen optimal aufeinander abstimmen konnten.

Die Zusammenarbeit zwischen den Löschzügen, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Rettungsdienst funktionierte einwandfrei und zeigte, wie gut die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Ernstfall ablaufen kann. Der gesamte Übungsverlauf verdeutlichte die Schlagkraft der eingesetzten Trupps, die durch eine klar strukturierte Einsatzleitung und effektive Kommunikation ihre Aufgaben hervorragend bewältigten. Dies wurde auch in der Nachbesprechung an der Wache Burgsteinfurt deutlich.

Die Übung zeigte eindrucksvoll, wie gut Feuerwehr, Rettungsdienst und Hilfsorganisationen zusammenarbeiten können, um im Ernstfall Menschenleben zu retten und Gefahren zu bewältigen.

Fotos: Miriam Bröskamp

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